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Geschichtlicher Rückblick
Der Regionalbauernverband „Sächsische Schweiz-Osterzgebirge“ entstand durch den Zusammenschluss der Kreisbauernverbände Pirna-Sebnitz, Freital und Dippoldiswalde. Diese KBV wurden am 01.06.1991 gegründet, als Vorsitzende wurden Herr Bobe, Herr Rentsch und Herr Spranger gewählt. Bereits 2 Jahre später, am 09.06.1993, erfolgte die Vereinigung der 3 Verbände zum Regional- bauernverband. Im Gasthof „Lindental“ in Pirna-Zuschendorf fand die Gründungsversammlung statt, an der 48 Mitglieder aus den Kreisen Pirna, Sebnitz, Freital und Dippoldiswalde sowie 9 Gäste teilnahmen. Alle anwesenden Mitglieder stimmten der Gründung sowie der Satzung des RBV einstimmig zu und wählten den ersten Vorstand. Diesem gehörten Rolf Bobe, der als Vorstandsvorsitzender gewählt wurde, die beiden Stellvertreter Richard Ladenberger und Frank Dittrich, Erich Sommer als Vertreter der privaten Landwirte sowie Helmar May, Siegmar Richter, Karl-Heinz Rump und Nikolaus Flämig an. Der neu gewählte Vorstand bestimmte als Geschäftsführer Klaus Dippmann. Die Geschäftsstelle des RBV befand sich bis Dezember 2008 in Pirna, Liebstädter Straße und danach bis März 2014 in Räumlichkeiten der Osterzgebirgischen Landschaftspflege GmbH auf dem Gelände des „Sächsisch-Böhmischen Bauernmarktes“ in Röhrsdorf. Herr Dippmann arbeitete bis zum 31.07.2007 als Geschäftsführer und wurde mit Dank für sein engagiertes Wirken im Interesse des Berufsstandes in den Ruhestand verabschiedet. Danach wurde Frau Petra Schreiber vom Vorstand als Geschäftsführerin bestellt. Seit 01.04.2014 ist Frau Sylvia Konrad Geschäftsführerin unseres RBV, die Geschäftsstelle befindet sich jetzt in der Ausbildungsstätte des Bildungsvereins in Langenhennersdorf.
Frau Sylvia Konrad
Herr Rolf Bobe war fast 20 Jahre im Ehrenamt als Vorstandsvorsitzender des RBV „Sächsische Schweiz-Osterzgebirge“ tätig und hat maßgeblich die Arbeit unseres Verbandes geprägt. Zu den jährlich stattfindenden Verbandstagen wurden durch ihn Gäste wie der Europa-Abgeordnete Peter Jahr, die Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (2010/siehe Foto unten), der sächsische Landwirtschaftsminister Frank Kupfer (2011) oder Wolfgang Vogel, der Präsident des Landesbauernverbandes, eingeladen, die zu aktuellen politischen Themen referierten.
Herr Rolf Bobe war von 2003 bis 2011 Mitglied im Vorstand des SLB und wirkte im Interesse der Landwirte an agrarpolitischen Entscheidungen mit. Außerdem engagierte er sich im Fachausschuss Agrarrecht des SLB und führte dessen Vorsitz von 1993 bis 2012.
Wahl des SLB – Vorstandes 2007
Der Regionalbauernverband „Sächsische Schweiz – Osterzgebirge“ war seit seiner Gründung 1993 auch Träger einer außerbetrieblichen Ausbildungsstätte. Hier gab es für Jugendliche mit Förderbedarf eine Möglichkeit zur Ausbildung, heute gehört die Ausbildungsstätte zum Bildungsverein. Diese Form der geförderten Ausbildung gibt es noch in Rosenhain (Löbau), hier engagiert sich der BV „Oberlausitz e.V.“ für den landwirtschaftlichen Nachwuchs.
Der heutige Bildungsverein für Landwirtschaft, Gartenbau und Hauswirtschaft e.V. ist seit 2001 ein selbstständiger, gemeinnütziger Verein. Zum Bildungsverein gehört in Langenhennersdorf, einem Ortsteil der Stadt Bad Gottleuba-Berggießhübel, eine Ausbildungsstätte. Entstanden ist diese Ausbildungsstätte 1990 durch die Beendigung der Ausbildung von Agrotechnikern und Rinderzüchtern sowie der Auflösung der Betriebsberufsschule des „VEG Pirna Rottwerndorf“ in Langenhennersdorf. Als eigenständige überbetriebliche Ausbildungsstätte wurden zuerst in einer Übergangszeit bis 1992 verbliebene Lehrlinge des Gutes und Jugendliche aus abgewickelten Betrieben des gärtnerischen und landwirtschaftlichen Bereiches zu verschiedenen Berufsabschlüssen geführt. Durch Kontakte zum damaligen Arbeitsamt ergab sich die Möglichkeit, eine Ausbildungsstätte für Jugendliche mit Lernbeeinträchtigungen zu schaffen. Am 01.02.1992 begann die außerbetriebliche Ausbildung in den Bereichen Landwirtschaft, Hauswirtschaft und Gartenbau. Durch das Arbeitsamt Pirna wurde die Ausbildung jugendlicher Rehabilitanten, mit dem Ziel einen Berufsabschluss zu erreichen, gefördert. In der Ausbildungsstätte in Langenhennersdorf entstand entsprechend der neuen gesetzlichen Grundlagen für Jugendliche mit Förderbedarf eine anerkannte Einrichtung zur Berufsausbildung. Die entsprechenden Ausbildungsberechtigungen wurden 1991 für die Hauswirtschaft, 1992 für die Hauswirtschaftstechnischen Helfer und 1993 für die Gartenbaufachwerker & Landwirtschaftsfachwerker von den zuständigen Stellen erteilt. In den Räumen der ehemaligen Berufsschule, die als Außenstelle des BSZ für Wirtschaft Pirna bis 2007 weiterbestand, einer Ausbildungshalle, angrenzendem Gartenland und der Unterstützung der umliegenden Agrargenossenschaften, landwirtschaftlichen und gärtnerischen Betrieben, wurden jährlich ca. 50 Jugendliche ausgebildet. Der Bildungsverein für Landwirtschaft, Gartenbau und Hauswirtschaft e. V. hat die Möglichkeit Landwirtschaftswerker, Gartenbauwerker, Beiköche und Hauswirtschaftstechnische Helfer auszubilden. Um in den grünen Berufen umfassend ausbilden zu können, besitzt die Ausbildungsstätte unter anderem über 3,2 ha Eigentumsfläche, davon 6000 m2 Gartenland. Hier erlernen die Jugendlichen die Grundlagen der Bodenbearbeitung und durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben/ Agrargenossenschaften die Abläufe der Pflege, Ernte und Vermarktung der Produkte. Die Ausbildung im Bereich Tierproduktion findet ausschließlich in unseren Partnerbetrieben statt. 2006 lernten die letzten Gartenbauwerker aus und in den Jahren von 2008 bis 2014 konnte in Langenhennersdorf erstmals der Beruf des Beikochs erlernt werden. Unser Team von Ausbildern, Lehrern, Sozialpädagogen und einer Psychologin bildet in der Ausbildungsstätte Langenhennersdorf im jetzigen Lehrjahr (2014/15) 15 Landwirtschaftswerker unter Berücksichtigung der individuell besonderen Bedürfnisse der Jugendlichen, aus. Die Auszubildenden, die ihre Lehre mit guten Ergebnissen abschließen, haben die Möglichkeit, eine betriebliche Ausbildung anzuschließen. Sie können den Abschluss als Land- oder Tierwirt/in erlangen. Der größte Teil der Landwirtschaftswerker wird in einen landwirtschaftlichen Betrieb vermittelt und findet unter anderem in der Tierproduktion eine interessante Arbeitsaufgabe.
Zum Verbandstag des Regionalbauernverbandes am 20.12.2012 wurde ein neuer Vorstand gewählt. Herrn Bobe wurde für die vielen Jahre engagierten Wirkens gedankt und er wurde aus seinem Amt verabschiedet. Herr May sowie Herr Dittrich - Mitglieder im Vorstand seit Beginn - kandidierten nicht mehr. Dem neuen Vorstand gehören an: Henryk Schultz, Matthias Rietzschel, Ines Senger, Hagen Dorroch, Andreas Auerswald, Manfred Uhlemann, Heike Leistner und Ralf Koppitz. Henryk Schultz, der seit 2000 Vorstandsmitglied ist, wurde zum neuen Vorsitzenden gewählt, Matthias Rietzschel und Ines Senger zu seinen Stellvertretern.
Herr Henryk Schultz
Der Regionalbauernverband „Sächsische Schweiz-Osterzgebirge“ kann auf eine relativ stabile Zahl von Mitgliedsbetrieben verweisen. Die Mitglieder setzten sich mit Stand Dezember 2014 aus 39 Agrargenossenschaften/ Kapital-gesellschaften, 33 Landwirten im Haupterwerb, 21 im Nebenerwerb, 10 Personengesellschaften, 30 Jagdgenossenschaften und 21 Einzelmitgliedern zusammen. Sie bewirtschaften eine Fläche von rund 52.032 ha, das sind knapp 70 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche unseres Kreisgebietes. Ziel unserer Arbeit ist die politische Interessenvertretung unserer Mitglieder im Zusammenwirken der Regional- und Landesbauernverbände mit dem Deutschen Bauernverband sowie die langfristige Finanzierung und Stabilisierung der berufsständigen Strukturen. Basisziele sind eine kompetente und sachdienliche Betreuung unserer Mitglieder, eine „Wissensvernetzung“ unter der Mitgliedschaft, die Ausbildung junger Menschen und die Unterstützung der ausbildenden Betriebe bei der Umsetzung der Lehrausbildung und Förderung der Auszubildenden.